Eine weitere Übung aus der Präsentations-Kiste:
Man braucht dazu vor allem “gute” Bilder. Für diese Übung vor allem alte Portraits, es können Fotos oder Gemälde sein. Die Bilder werden im Klassenraum aufgehängt. (Alternativ kann man auch aus der Schule gehen, wenn es einen Raum mit vielen Bildern in der Umgebung gibt. Museen bieten sich an, sind aber manchmal ein zu großer Aufwand. Ich habe die Übung in einer Kneipe entwickelt, die vormittags gänzlich leer war und vollgestopft mit alten Fotographien…)
Die Aufgabe besteht darin, die Person auf dem bild vorzustellen. Konkret sollten die Schüler beschreiben WER auf dem bild zu sehen ist, wie er/sie lebt, wo er/sie arbeitet, in welchen Verhältnissen die Person lebt etc. Weiterhin sollen sie beschreiben, was kurz VOR der Aufnahme passiert ist, was auf dem Bild mit Absicht NICHT gezeigt wurde und was gleich darauf passieren wird. Durch eine Demonstration an einem Bild lässt sich das am besten darstellen. (Natürlich möglichst kreativ. Meine Schüler beschrieben ein Alpenpanorama mit Kuhhirte beispielsweise als Szenario, in dem der Hirte in diesem Moment einen Geistesblitz hat, im nächsten Moment seine Sachen packt und ins Tal flitzt, um ein Patent auf lila verpackte Schokolade anzumelden… nachdem sie seine Familiengeschichte als milch- und kuhgeprägt lang und breit erzählt hatten… in diese Richtung wird die Übung interessant.)
Die Schüler sollten zu zweit Arbeiten und sich mit jeweils einem Bild beschäftigen. Es ist gut, mehr Bilder als Paare zu haben, so dass die schnellen Paare ein zweites Bild vorbereiten können. Wichtig ist, dass die Schüler nicht zu viel vorab formulieren, sich nur Stichpunkte notieren, damit die anschließende Präsentation nicht zur Vorlesestunde wird.
Die Schüler sollte bei der Präsentation möglichst wie ein Museumsführer agieren (siehe letzter Beitrag), dabei auf Details des Bildes eingehen etc. die “Zuhörer” sollten animiert werden, Fragen zu stellen.
Folgeübungen:
Ein reines Verschriftlichen bietet sich auch hier nicht an, es ist wenig motivierend. Besser ist es, die Schüler führen die eigene Geschichte oder die Geschichte eines anderen Paares fort, “spinnen sie weiter”.
Gute Erfahrungen habe ich auch damit gemacht, die Personen weiter entwickeln zu lassen. Man kann z.B. die These in den Raum stellen, alle oder einige der Personen hätten sich kennen gelernt. Man sammelt Alternativen, wo und unter welchen Umständen das zustande gekommen sein könnte. Die Schüler entwickeln dann Dialoge, wie dieses Zusammentreffen vonstatten geht, das Publikum “errät” für welche der gesammelten Alternativen das jew. Paar sich entschieden hat. Etc.